Das Last Planner System
Im Lean Management begegnen wir verschiedenen Begrifflichkeiten, Methoden und Werkzeugen. Eins davon ist das Last Planner® System oder auch Letzte Planer Methode gennant. Diese Methode wurde insbesondere für die Baubranche entwickelt. Beim Last Planner System handelt es sich um eine Methode zur kurzzyklischen und kollaborativen Planung und Steuerung von Bauprojekten.
Besonderheiten des Last Planner System
Bereits seit über 30 Jahren wendet man diese Methode an, um die Zusammenarbeit und Stabilität der Terminpläne im Baugewerbe zu optimieren. Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den einzelnen agierenden Akteuren bilden hierbei die Grundlage für reibungslose, stabile und beschleunigte Arbeitsprozesse. Zudem kommt es hierdurch nicht zu Missverständnissen oder Zeitverzögerungen, da alle Gewerke aufeinander abgestimmt sind.
Wie der Name bereits vermuten lässt, kommen hier die letzten Planer zusammen. Das bedeutet, die Bauträger/Leitung, die jeweils beschäftigten Gewerke und auch die ausführenden kommunizieren und arbeiten eng zusammen. Gemeinsam wird festgelegt, wer wann welche Aufgabe übernimmt. Die Effizienz auf der Baustelle wird also maximiert.
Die Menschen, die hier zusammenarbeiten, erzielen praktische Lösungen und koordinieren eine detaillierte Planung. Auf diese Weise entstehen Terminpläne, welche eingehalten werden können und allen Beteiligten einen Mehrwert bieten.
Weitere Vorteile beim Last Planner System sind:
- Prozessverbesserung
- bessere Kommunikation
- einfachere Ausführung
- verlässliche und realistische Planung
- das Vermeiden von Engpässen
- Effizienzsteigerung
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Fünf Phasen des Last Planner Systems
Das Last Planner System steht fest verankert auf fünf Säulen. Diese schaffen gemeinsam die Basis für die bestmögliche Planung, welche Effizienz und Planungssicherheit enthält.
Diese fünf Säulen sind:
- gemeinsame Entwicklung eines Rahmenterminplan
- Der kooperative Phasenterminplan
- Die Vorschauplanung
- Wochen- und Tagesplanung
- Lernen und Verbessern (KVP)
Der Rahmenterminplan
Transparenz und Kooperation der verschiedenen Beteiligten sorgen dafür, dass eine bedürfnisgerechte Planung erfolgen kann. Die unmittelbar auf der Baustelle Beschäftigten können den jeweiligen Bedarf am besten überblicken und dementsprechend gemeinsam koordinieren und planen. Hierbei werden die Anforderungen erkannt und man geht auf diese ein. Der Rahmenterminplan dient als Basis für das Projekt. Im Rahmen der Gesamtprojektprozessanalyse (GPA) wird dieser gemeinsam mit allen beteiligten Akteueren entwickelt.
Der kooperative Phasenterminplan
Der kooperative Phasenterminplan ist nach der Festlegung der Gewerkesequenz in der GPA ein wichtiger Meilenstein für eine kollaborative Arbeitsweise. Dies bedeutet, dass die jeweiligen Gewerke sich sinnvoll aufeinander abstimmen und keinem Push (also Druck) von oben beugen. Eine sinnvolle Arbeitsreihenfolge kann abgestimmt und durchgeführt werden. Stellen Sie sich vor, der Elektriker käme erst nach dem Maler zur Rohinstallation, die Effizienz wäre an dieser Stelle nicht gegeben. Durch die bedarfsgerechte Planung wird die Warte- oder Ausfallzeit bei allen Gewerken reduziert und Verschwendung vermieden.
Bei der Entwicklung des kooperativen Phasenterminplan stimmen sich alle Beteiligten aufeinander ab und so haben alle Gewerke die Möglichkeit, eine Art großen und gemeinsamen Arbeitsschritt zu planen und durchzuführen. Die jeweiligen Zusagen, welche sich die Beteiligten geben, sind verbindlich und alle verlassen sich darauf. Anstatt Druck auszuüben, werden Aufträge herangezogen.
Die regelmäßig durchgeführte Planung
Die Prozessplanung in gleichbleibenden Intervallen sorgt für perfekte Vorbereitung. Werden jede Woche Neuerungen und Pläne diskutiert und Planungsschritte erörtert oder angepasst, läuft der Bau wie von selbst.
Der Austausch und die Diskussion und Planung der nächsten Wochen finden wöchentlich statt und sorgen für Transparenz und Planungssicherheit. Das Team wächst zudem stärker zusammen und die einzelnen Parteien sind aufeinander eingespielt. Das Teambuilding, welches hierbei entsteht, ist wertvoll für den gesamten Bauprozess.
Lernen und Verbessern (KVP)
Lernen und Verbessern oder auch „das Verpflichtungs-Management“ beschreibt die Verbundenheit und das Teamgefühl, welches beim Last Planner System entsteht. Alle Beteiligten fühlen sich den anderen gegenüber verpflichtet und planen daher aus einer intrinsischen Motivation heraus.
Die offene Kommunikation, sehr viel Transparenz und das aufeinander abgestimmte Arbeiten stehen an dieser Stelle im Fokus. Es gibt keine Versprechungen, welche nicht realistisch wären und das Vertrauen ineinander ist großartig. Dies geht selbstverständlich mit einem gewissen Maße an Zuverlässigkeit einher, wie man es kaum gewohnt ist.
Dank klarer Kommunikation im Voraus kann im Verzögerungsfall eine schnelle Lösung geboten werden. Sind Arbeiten noch nicht zur Gänze erledigt, wird dies kommuniziert und beim Folgebetrieb entstehen keinerlei Wartezeiten oder Verzögerungen.
Erfolge messen und Verbesserung anstreben
Die im Team erzielten Erfolge sind selbstverständlich messbar und können zum Beispiel verglichen werden. Es ist stets angedacht, eine Verbesserung im Vergleich zu vorher zu erzielen. Ziel ist es also, eine stetige Effizienzsteigerung zu erzielen. Ist das Team einmal aufeinander eingespielt, können Anpassungen zur Optimierung der Prozesse vorgenommen werden.
Welche Vorteile das Last Planner System bereithält
Wie bereits erwähnt, sind insbesondere Kommunikation und die damit einhergehende Planungssicherheit und Planungsgenauigkeit zu beachten. Die Zeitpläne, welche gemeinsam im Team ausgearbeitet werden, sind durchaus realistisch und durchführbar. Dank der regelmäßig stattfindenden Besprechungen kommt es kaum zu Missverständnissen oder zu Wartezeiten. Alles wird klar untereinander kommuniziert und bei Unregelmäßigkeiten im Plan sind alle informiert und können umplanen und reagieren.
Selbstverständlich wird im Rahmen des Lead Managements auch darauf geachtet, Verschwendung entgegenzuwirken. Projektorientiert und an das Projekt angepasst, werden Ressourcen sinnvoll und nachhaltig verwendet. Zu diesen Ressourcen gehört auch Zeit und dementsprechend kann termingerecht gearbeitet werden. Verzögerungen werden reduziert, da Absprachen regelmäßig stattfinden.
Weniger Stress durch optimiertes Management
Durch die verbesserten Praktiken in Managementprozessen profitieren alle Beteiligten und auch die Durchführung des Bauvorhabens im Allgemeinen. Insbesondere die Stressreduktion ist ein wertvoller Beitrag des Last Planner Systems. Es kommt seltener zu benötigten Ausbesserungsarbeiten oder unerwartet auftretenden Herausforderungen auf der Baustelle. Dies reduziert Mehrarbeit und Mehraufwand.
Von dieser hervorragenden Zusammenarbeit profitiert auch das Management, insbesondere bei der Effizienzsteigerung. Auch für zukünftige Projekte ist eine gute Basis geschaffen, denn die Steigerung der jeweiligen Expertise, welche mit jedem Projekt wächst, ist ein großer Pluspunkt.
Durch alle genannten Punkte erhöht sich selbstverständlich die Qualität rund um Planung und Durchführung von Bauprojekten erheblich.
Die Vorteile des Last Planner Systems noch einmal zusammengefasst:
- Planungssicherheit und Planungsgenauigkeit
- Sicherheit und Kommunikation
- weniger Verschwendung
- Termingerechtigkeit
- Stressreduktion
- verbessertes Management
- der Austausch von Wissen und Verbesserung der Expertise
- Steigerung der Qualität
Erfolgreiche Projektplanung im Bau dank des Last Planner Systems
Durch die verschiedenen Prozesse im Last Planner System entstehen also zahlreiche Vorteile. Die Prozesse zur Analyse und die gute Kommunikation auf Augenhöhe ermöglichen es, umfassende Vorausplanungen zu tätigen. Diese erfahren ein wöchentliches Update und schaffen mehr Verständnis zwischen den einzelnen Gewerken. Es wird sechs Wochen im Voraus geplant, jedoch wird jede Woche ein neues Meeting abgehalten, um Veränderungen zu besprechen und die Bauplanung anzupassen.
Der überaus strukturierte Planungsansatz beschert Ihnen termingerechte, stressfreie und nachhaltige Bauplanungen. Dank der aktiven Mitwirkung der einzelnen Beteiligten und das Teambuilding ist die Projektsteuerung deutlich einfacher. Das liegt daran, dass die Beteiligten vor Ort, welche auch die Planung koordinieren, sich perfekt abstimmen. Durch die so entstandene Transparenz können sämtliche Vorgänge auf der Baustelle deutlich effektiver koordiniert werden.
Unsere InHouse-Seminar-Angebote
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